Dir zuliebe?!

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

1. Korinther 13,4-7

Starten wir in die 4. Woche doch mal mit einer kleiner persönlichen Frage: Was fällt mir denn leichter: zu geben oder zu nehmen?

Wenn wir die Verse aus dem Korintherbrief lesen könnte man meinen, es geht gar nicht zu lieben. Wie sollen wir das denn bitte schaffen? Einzelne Textbausteine sind für uns vielleicht vollkommen natürlich, z.B. sie rechnet das Böse nicht zu. Nein, Böses haben wir nicht im Sinn. Aber bei ’sie sucht nicht das Ihre‘, kommen wir doch manchmal an eine Grenze. Vielleicht kommt der eine oder andere beim Lesen einer anderen Zeile an solche Grenzen. Und dann haben wir doch die Überschrift im Blick: dir zuliebe?!

Ja, für wen mache ich denn was? Möchte ich dem anderen einen Gefallen tun und ihm z.B. helfen? Oder stille ich damit in meinem Inneren eine Art pflichterfüllenden Zweck. Getreu dem Motto: Helfen ist wichtig! Ich habe eine gute Tat getan.

Nein, die Liebe, von der in der Bibel steht und wir in den oberen Versen lesen, ist nicht so eine Liebe. Diese Liebe will nicht ihr Recht durchsetzen, diese Liebe unterdrückt niemanden. Nach dieser Liebe lohnt es sich zu streben, aber es bedeutet auch an sich zu arbeiten und zu hinterfragen.

Genau dann wird aus dem ‚dir zuliebe‘ nichts mit einem säuerlichen Beigeschmack, sondern eine echte Liebe, die sich aufopfert und für den anderen einsteht.

Eine gesegnete Woche wünscht Franziska