Jedes Jahr aufs Neue bestaune ich, wenn die Natur sich aus ihrer Starre löst. Gefühlt eine kleine Ewigkeit hat es gedauert – die Zeit von den wunderbaren bunten Herbstblättern bis hin zu den ersten Zarten grünen Knospen. Schon lange hat die Sonne ihr Bestes gegeben um die Blumen und Bäume zu Höchstleistungen zu bringen. Und dann endlich kommen die zarten Spitzen; zart und zerbrechlich am Anfang und dann immer kräftiger, bis schließlich ein ganzer Baum in frischem Grün erstrahlt.
Zu gern schaue ich mir dieses Naturschauspiel an. Immer wieder von vorn. Jedes Frühjahr neu. Und mich begeistert das satte Grün, dieses Aufatmen der Natur, das auch mich wieder aus dem Winterschlaf erweckt und zu neuen Ideen anspornt.
Wenn ich das frische Grün sehe muss ich immer an einen Vers aus den Psalmen denken.
„Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“ Psalm 1,3
Dieser Baum ist nicht einfach nur grün. Er ist in optimaler Lage gepflanzt. Er bekommt das was er braucht. Und das spürt man auch in den Auswirkungen. Er bringt Früchte hervor und man sieht auch an seinem Blattwerk, das alles in Ordnung ist. Da ist kein Ast, nicht einmal ein Blatt dem man ansieht, dass der Baum anfängt zu welken.
Wer möchte das nicht… So ein Baum sein, den der Psalmbeter hier beschreibt. Er beschreibt einen Menschen, der nah an Gott dran ist. Der seine Wurzeln tief in seiner Nähe eingegraben hat und so nur das Beste direkt von der Quelle bekommt.
Im Alltag nah an Gott bleiben. Das ist manchmal eine ganz schöne Herausforderung. Natürlich möchte ich so ein Mensch sein wie ihn der Psalmbeter beschreibt. Aber wie oft gelingt mir das nicht dicht an Gott dran zu sein, weil ich Stress auf Arbeit habe, zu Hause Aufgaben auf mich warten oder ich 5-Minuten für mich brauche, die dann ganz schnell zu einer Stunde vor dem Smartphone, Fernseher oder Computer werden.
Von dem neuen Grün der Natur will ich mich aufs neue erinnern lassen für Gott so ein guter Baum zu sein. Durch die Verbindung zu ihm im Bibellesen, beim Lobpreis, im Gottesdienstbesuch, im Hauskreis oder im gemeinsamen Austausch mit anderen Christen. Ich will geduldig darauf warten, dass Gottes Wort aus mir Früchte herausbringt. Ich will nicht neidisch nach rechts und links schauen was die anderen für Gott tun, sondern mich auf das vorbereiten, was Gott für mich geplant hat. Und ich will an ihm dranbleiben und so zwar an Jahren wachsen, aber dennoch frisch in meinem Glauben stehen und für Gott grünen und blühen.