Brückenpflege

Seit einigen Tagen beschäftige ich mich deutlich mehr mit Brücken als bisher. Das liegt daran, dass derzeit die Brücke von Wilkau nach Haßlau gesperrt ist. Lediglich eine kurze Strecke über diese Brücke verbindet zwei Ortsteile miteinander und bietet den Menschen die Möglichkeit, auch zu anderen Orten zu gelangen.

Diese Sperrung ist in erster Linie anstrengend und nervig als Autofahrer. Auch als Fußgänger hat man so seine Einschränkungen. Man möchte seine Gedanken zusammen nehmen, wie man fährt und was man gebraucht. Das stellt tageweise eine gewisse Herausforderung dar.

Natürlich muss man bedenken, dass diese Brücke nicht ohne Grund gesperrt ist. Sie muss saniert werden, ausgebessert werden, an manchen Stellen sogar erneuert. Dafür ist diese Einschränkung bei dem Befahren der Brücke dann doch wieder sinnvoll. Bevor es einen größeren Unfall gibt, wird etwas für die Erhaltung getan.

Für mich ist das ein gutes Bild wenn es um Beziehungen geht. Verbindungen zu anderen Menschen oder zu Gott gestalten wir auch über eine Art „Brücke“. Die Frage ist allerdings, wie sieht es bei uns mit diesen „Brücken“ aus? Ist unsere Brücke frisch und intakt, in einem guten Zustand und stabil? Oder zeigen sich auch die ersten Mängel und Einschränkungen? Und wenn ja, was kann ich für diese Art der „Brückenpflege“ tun? Denn eines steht fest: eine stabile und intakte Verbindung muss ich pflegen, vielleicht sogar sanieren, damit sie ihre Funktion und ihre Aufgabe erfüllen kann.

„Brückenpflege“ zu anderen Menschen kann ich machen, in dem ich mir Zeit nehme für Sie. Nachfrage, wie es ihnen geht. Gemeinsam Zeit verbringe. Das stärkt eine Verbindung und Freundschaft und macht sie stabil. Meine Verbindung zu Gott sollte ich aber auch hin und wieder auf den Prüfstand stellen. Wie gepflegt ist diese Beziehung? Nehme ich mir die Zeit für regelmäßiges Bibellesen und Beten? Gott hält die Verbindung zu uns, dessen bin ich mir gewiss. Aber er möchte, dass wir diese Brücke und Verbindung auch pflegen. Uns bewusst Zeit für ihn nehmen, auf sein Wort hören. Diese Verbindungen sollten wir pflegen und uns bewusst fragen: Wo gibt es Sanierungsbedarf?