Die Weisheit spricht: Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her. Als Gott die Grundfesten der Erde legte, da war ich beständig bei ihm und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.
Sprüche 8,23+29-31
Du hast wohl auch die Weisheit mit Löffeln gegessen. Hochmut kommt vor dem Fall. Krähet der Hahne auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. …
Solche „weisen“ Sprüche gibt es zuhauf und ich denke, jeder von Euch könnte seine eigene Liste machen bzw. ergänzen mit klugen oder klug gemeinten Ratschlägen. Wirklich weise sind die wenigsten davon. Sicherlich: in dem ein oder anderen liegt etwas Wahrheit. Aber hilft sie uns weiter?
Wenn ich die Verse aus dem Text in Sprüche 8 lese, stelle ich mir die Weisheit als kleines springendes Kind vor. Zugegeben, ich bin nicht wirklich der Typ für elegante oder gar blumenhafte Ummalungen oder Umschreibungen. Aber hier fällt mir sofort dieses Kind ein. Es spielt, es springt und rennt, tanzt über eine Wiese und erfreut sich einfach am Hier und Jetzt und an sich und seiner Umwelt. Ich komme mir dabei wie der Betrachter des Kindes vor. Ich schaue ihm voller Freude und Begeisterung zu, ich staune über seine Bewegungen und lache herzlich mit ihm, wenn es sich freut oder etwas Neues entdeckt.
Alles auf Anfang… das wäre in mancher Situation richtig toll. Gerne würde ich manche Situationen nochmal von vorn erleben. Zum einen würde ich manche Dinge von vorn erleben, weil sie so schön waren. Da fallen euch gewiss verschiedene Situationen sofort ein.
Zum anderen, weil sie vielleicht anfangs nicht so toll bei mir liefen. Wir lesen es oft, aus Fehlern lernt man. Das stimmt schon. Aber würden wir nicht gerne auch manche Fehler einfach weg streichen? In manchen Momenten wünsche ich mir mehr Weisheit. Ich habe konkrete Menschen vor mir, die ich als weise bezeichnen würde. Zu gern habe ich mit diesen Menschen gesprochen, mir ihren Rat abgeholt und Meinungen ausgetauscht.
Jesus stellt sich uns in der Bibel als jemand vor, der in sich ruht und eine Weisheit mit sich bringt, die unvorstellbar ist. Dabei ist er niemand, der mit den Fingern auf andere zeigt und Sprüche, wie „das habe ich dir doch gleich gesagt“ an den Kopf knallt. Nein, es ist eine freundschaftliche Weisheit. Ein Freund, der dir zuhört, dich nicht unterbricht und dir dann sagt: „Hey du, ich hätte eine Idee wie es auch gehen könnte.“
Alles auf Anfang… in der ersten Woche geht es genau darum. Wie bei jeder medizinischen Fastenzeit, in der am Anfang dein Körper herunter gefahren wird, gesäubert und gereinigt, so beginnt auch diese Woche damit. Setze alles auf Anfang. Lass dich neu einladen, hinzuhören, neue Dinge zu wagen und alte Sachen abzugeben.
Ein Gebet für diese Woche könnte so lauten: Herr, gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Reinhold Niebuhr
Ein Gedanke für diese Woche könnte sein: Wann ist ein Mensch für mich weise? Was macht für mich Weisheit aus?
Ich lade euch ein, in diese erste Fastenwoche zu starten, euch auf die Reise einzulassen und alles auf Anfang zu setzen.
Folgendes Lied drückt das besonders gut aus:
Koenige & Priester – Du machst alles neu – YouTube
Eine gesegnete Woche wünscht Franziska.