Richtig Weihnachten

Liebe Leser,

für mich wird es nur richtig Weihnachten, wenn …

Wie würden Sie diesen Satz fortsetzen?

… wenn wir als Familie alle zusammen sind … wenn alle gesund sind … wenn es zur „richtigen Zeit“ einen „richtigen Festbraten“ gibt … wenn ich am Heiligen Abend oder zur Christmette am ersten Weihnachtsfeiertag früh ein „richtiges Krippenspiel“ erlebt habe …

Nun, was setzen Sie ein bei den drei Pünktchen?

"Jesus ist geboren" Annegert Fuchshuber
„Jesus ist geboren“
Annegert Fuchshuber

Das Bild bringt uns auf die einzige richtige Spur und zur Überschrift „Jesus ist geboren“: Das Licht in der Mitte. Nur dadurch können wir erkennen, was hier in diesem offenen Haus geschehen ist. Bestimmt ist es kalt. Und das Essen ist auch nicht so üppig.

Aber die Familie ist anziehend. Neugierig kommen Menschen vorbei und staunen. Der Behinderte mit dem Stock ist in seinen Gesten vor dem Licht bestens zu sehen. Aber auch die Frau mit dem Kind kommt immer näher. Selbst zwei Schäfchen schauen nach, was da geschehen ist. Sie werden vielleicht nicht lange verweilen, aber sie haben das Wichtigste gesehen und müssen bestimmt anderen davon erzählen. Und die kommen dann auch … oder auch nicht?

Sehen – staunen – weitersagen! Hören – sich aufmachen – sehen – staunen … und dann auch weitersagen! Darum geht es zu Weihnachten!

Weihnachten ist Bewegung: Da brauche ich eigentlich nur an die Hirten und an die Weisen aus dem Morgenland zu erinnern.

Nun, zum Stichwort Bewegung fällt mir natürlich noch etwas anderes ein. Auch in das Leben unserer Kirchgemeinden und in unser Familienleben kommt in den nächsten Woche viel Bewegung. Viele werden es schon gehört haben, dass ich aus gesundheitlichen Gründen am 1. Dezember 2013 in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet werde. Maria und ich, wir wollen schon Mitte Dezember in die Nähe unserer Kinder und Enkel ziehen nach Baden-Würtemberg. Das wird sicher eine turbulente Adventszeit. Ob wir dann wirklich „richtig Weihnachten feiern können“ (s. o.)? Also, ich bin da optimistisch! Es kommt doch zuallererst darauf an, dass wir wissen, wo die Mitte unseres Lebens ist. Und genau das ist nicht in erster Linie eine geografische oder kulinarische Frage, sondern eine Frage des Glaubens.

Die Jahreslosung 2014 bringt uns da auf die richtige Spur:

Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Psalm 73, 28

Suchen wir wirklich die Nähe Gottes in unserem Leben, dann werden wir auch „richtig Weihnachten feiern“ – egal wo und wie. Und so wünsche ich Ihnen allen in unseren Schwestergemeinden diese Nähe Gottes und dieses Glück!

Pfarrer Matthäus Richter